10.01.2023

"Blackout" - Katastrophenplan

öffentliche Information der Gemeinde Bildstein


Liebe Bildsteinerinnen und Bildsteiner!

Das bislang Undenkbare scheint nicht mehr ausgeschlossen zu sein: Viele Experten halten einen großflächigen Stromausfall für sehr wahrscheinlich. Es geht nicht mehr um „ob“, sondern um „wann“. Ursachen dafür könnten extreme Wetterkapriolen, menschliches Fehlverhalten, technische Sabotage, terroristische Anschläge, Cyberkriminalität oder Kriegsakte sein.

Dank moderner Technik, Internet und Mobiltelefonie sind wir es gewohnt, unbegrenzt und jederzeit vernetzt zu sein. Die jüngere Generation ist damit groß geworden. Wir bekommen Informationen und lebenswichtige Güter wann immer wir wollen, aus allen Richtungen und Entfernungen.

Im Katastrophenfall – und ein „Blackout“ ist ein solcher – wird nichts mehr so sein wie gewohnt! Spätestens wenn Akkus, Autotanks oder Kühlschränke leer sind, wird klar, wie klein unser Radius plötzlich wird. Erreichbar ist dann womöglich nur mehr die nächste Umgebung. Zu bedenken ist, dass etwa das Mobiltelefonnetz ohne Strom nicht funktioniert! Da nützen selbst aufgeladene Handys nichts.

 

Blackout erkennen:

In der Erstphase eines flächendeckenden Blackouts ist kaum eine Unterscheidung zu einem normalen Stromausfall möglich. Die tatsächliche Dimension wird von den Behörden via Radio bekannt gegeben (z.B. Radio Vorarlberg, Frequenz 98,2 – zu empfangen mittels Batterie-Radio, Kurbel-Radio, Solar-Radio oder Auto-Radio).

 

Wohin wenden?

Wir als Ihre Gemeinde sind dann Ihr erster Ansprechpartner und auch ihre Verbindung zu den Blaulichtorganisationen. Wir nehmen unsere Verantwortung ernst und haben deshalb umfassende Vorkehrungen und Vorabsprachen getroffen, um auch im Ernstfall Ihre bestmögliche Versorgung sicherzustellen. Es wird im Feuerwehrhaus und im Bauhof unserer Gemeinde unverzüglich eine 24-Stunden-Notrufmeldestelle eingerichtet. Auch die Einsatzzentrale ist hier mitten im Dorfzentrum. Dorthin kann man jederzeit kommen und sich informieren. Auch die Lebensmittelausgabe wird hier koordiniert.

Um die anderen „Bergrücken“ mit Informationen zu versorgen, wird täglich zu einer festgelegten Zeit in Baumgarten (Kapelle) bzw. Farnach (Postgarage) ein öffentlicher Treffpunkt angeboten.

 

Trinkwasserversorgung

Die Trinkwasserversorgung sollte auch bei einem längerfristigen Stromausfall funktionieren. So gibt es etwa Notstromaggregate für das Pumpwerk, von wo aus Wasser zum Hochbehälter Buggenegg (Bildstein) geliefert wird. Je nach Füllstand der Behälter verfügt die Gemeinde unterschiedlich lange über eine Trinkwasserversorgung im Falle eines Blackouts. Zudem werden die Hochbehälter von Quellen unterschiedliche stark nachgefüllt. Solange Wasser in den Hochbehältern ist, ist die Wasserversorgung gesichert, da das Wasser aufgrund des Höhenunterschiedes in die Häuser gedrückt wird. Wichtig ist, dass nicht umgehend Wasser zuhause (etwa in der Badewanne) gehortet wird. Erstens schwächt das die Versorgungskette und zweitens ist das abgestandene Trinkwasser in Folge nicht allzu lange als solches verwendbar, es wäre verloren. Oberste Priorität im Falle eines Blackouts ist daher Wasser zu sparen!

 

Heizwerk im Dorf

Bei einem Blackout funktioniert nach derzeitigem Stand die Biomasseheizanlage im Dorf nicht. So wie in allen Haushalten ist das stromabhängige Heizen dann nicht möglich. Wer keine alternative Heizmöglichkeit (z.B. Kaminofen) hat, wird in der dörflichen Betreuungsstelle versorgt.

 

Eigenverantwortung

Aber all diese Möglichkeiten sind beschränkt. Daher haben vor allem Sie selbst es in der Hand, sich auf einen größeren Stromausfall vorzubereiten. Und die richtige Zeit, das zu tun, ist jetzt. Ideal wäre es, wenn jeder Haushalt eine Woche lang autark leben könnte. Haltbare Lebensmittel, Akkus, Taschenlampen, Kerzen, Trinkwasser, notwendige Medikamente usw. sollten stets auf Vorrat zuhause sein. Die an alle Haushalte verschickte Broschüre soll Ihnen helfen, das breite Spektrum an Notwendigkeiten für den Ernstfall zu überblicken.

 

Nachbarschaftshilfe

Teamwork und Zusammenhalt sind die Stichworte in einer Krise. Bei einem Blackout ist die gegenseitige Hilfe und Unterstützung in der unmittelbaren Umgebung und Nachbarschaft besonders wichtig. Überlegen Sie im Idealfall schon im Vorfeld, wer welche Fähigkeiten, Geräte und Ressourcen hat. Sprechen Sie sich gut ab. Kann etwa ein Gas- oder Holzgriller gemeinsam genutzt werden? Wer hat Kenntnisse in Erster Hilfe? Achten Sie auf besonders unterstützungsbedürftige Personen, Menschen mit Pflegebedarf, ältere Personen und Familien mit kleinen Kindern.


Zivilschutzverband

Auf der Homepage des Zivilschutzverbandes (www.zivilschutzverband.at) finden Sie viele weitere Tipps und Informationen, wie im Ernstfall agiert werden soll. Informieren Sie sich früh genug – ohne Strom wird das Internet nicht mehr funktionieren. Dann helfen selbst beste Homepages nicht mehr.

Wir hoffen alle, dass der tatsächliche „Blackout“ nie eintritt – aber wenn, dann werden wir diese Krise gemeinsam meistern!

 

Walter Moosbrugger

Bürgermeister

Gemeinde Bildstein


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